EZB will zweckgebundene Bankenkredite

Die Folgen der Eurokrise beschäftigen schon längere Zeit die Spezialisten der EZB. Maßnahmen zur Überwindung der Krise und zur Stabilisierung der Währung wurden getroffen und ständig aktualisiert. Ein Problem ist aber noch nicht zufriedenstellend gelöst. Das ist das Weiterleiten der bereitgestellten billigen Gelder der Zentralbank an die Wirtschaft. Die Banken kommen ihre volkswirtschaftlichen Verantwortung nicht zufriedenstellend nach.

 

Stabilisierung des Euro durch Investitionen

Im Rat der EZB soll erwogen werden, ein neues Riesenkreditpaket mit langer Laufzeit – ein sogenanntes LTRO – aufzulegen. Dieses sollte sich in einem gravierenden Punkt von den beiden vorherigen unterscheiden. Diesmal hätten dann nur die Banken Anspruch auf günstige Notenbankkredite, die dieses Geld ihrerseits als Darlehen an Industrie-, Handels-, Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe weiterreichen.

Es wäre dann das erste Mal, dass es zu einer solchen Zweckbindung kommt, die nach den Statuten der Europäischen Zentralbank ausdrücklich zulässig ist. Die Begründung dafür ist das die EZB mit ihren bisherigen Methoden nur im geringem Umfang erfolgreich war. Tatsächlich ist von den beiden LTROs, mit denen die EZB im Dezember 2011 und im Februar 2012 fast eine Billion Euro unter Europas Geldhäusern verteilte, nur wenig in der sogenannten Realwirtschaft angekommen und damit für die Stärkung der Wirtschaft verloren ging.

Da nur durch eine starke Wirtschaft der Fluss von Steuergeldern gesichert werden kann, die dann die Statten in die Lage versetzt ihre Schulden ab zu tragen, sind weitere Maßnahmen notwendig.

 

Auswirkungen auf den Devisenhandel

Das weitere Ausgeben von Staatsanleihen, deren Sicherheit in Frage gestellt werden kann und deren daraus resultierenden Aufkäufe durch die Zentralbank trägt langfristig nicht zur Stabilität des Euro bei. Daher wird diese Stabilität eine Sicherheit erfahren, wenn es endlich gelingt die Investitionen in die Wirtschaft nachhaltig anzuschieben. Die oben genannte Maßnahme wäre dafür eine Variante. Der Euro würde langfristig stabilisiert und erstarken. Für Devisenhändler birgt es dann Chancen auf den steigenden Euro zu setzen.

Betroffene Fundamentaldaten

Für den Trader sind folgende Fundamentaldaten interessant: Der Ifo-Geschäftsklimaindex und der GfK-Konsumklimaindex sowie analoge Indizes der anderen Euroländer. Die ins Auge gefasste Maßnahme dient einer langfristigen Entwicklung, also werden auch Indizes zu betrachten sein, die diese widerspiegeln. Diese sind Werte, der Fundamentalanalyse jedes Traders. Deren Entwicklung spiegelt sich in der Handelsstrategie wieder. Der Trader kann bei Auswertung der Nachrichtenlage prüfen, ob die neue Maßnahme der Zentralbank Wirkungen erzielt.

 

Gefährliche Forderung der „Südländer“

Die EZB solle endlich Staatsanleihen in großem Stil kaufen, fordern die Krisenstaaten Südeuropas. Denn trotz der Leitzinssenkung befinden sich die Unternehmen dort in einer Kreditklemme. Sie weisen dabei nach Westen. Seit Jahren kauft die Fed Anleihen in großem Stil, um die Geldversorgung von Staat und Wirtschaft sicherzustellen. Südeuropäische Regierungskreise verweisen nun darauf, dass diese Anleihenkäufe den USA zu neuem Wachstum verholfen hätten, die Wirtschaftsdaten der letzten Tage lassen aber daran zweifeln. Die Gefahr Gelddruckmaschinen an zu werfen ohne eine Chance dieses Geld mit Werten zu sichern wird nur eins gewährleisten – eine Inflation.

 

Augen auf Trader

Der Trader, der den Euro in den gehandelten Währungspaaren hat muss diese Entwicklung sehr genau verfolgen. Im Rat der EZB gibt es für beide Varianten Befürworter. Für die Tradingstrategie ist es wichtig zu wissen, wer sich durchsetzt. Wird es eine nachhaltige Stärkung der Wirtschaft geben oder eine Aufblähung der Geldmenge. Diese Entscheidung wird einen Trend setzen mit dem der Devisenhändler auch längerfristig Gewinne erzielen kann.