Tapering ja – aber die Geldpresse läuft weiter

Gestern kam nun das erwartete Signal von der Fed. Zehn Milliarden USD weniger pro Monat. Trotzdem werden immer noch Milliarden von USD wie aus dem Nichts in die US Wirtschaft gepumpt. Die Verschuldung der USA geht munter weiter. Was hat der gestrige Schritt den eigentlich an der Gesamtsituation geändert?

 

Feuerwerk der Kurse

Nach Bekanntgabe der Fed Entscheidung spielte die Kurse verrückt. Es ging hoch und runter beim Währungspaar EURUSD. Wer mithalten konnte, hat bei Short Positionen viel Geld verdienen können. Doch dann flaute die Bewegung ab und es bleibt nun ab zu warten, wie der Markt auf längere Frist diese Entscheidung bewertet. Um dafür Aussagen treffen zu können, müssen die Fundamentaldaten unter die Lupe genommen werden.

 

Wo fehlen jetzt die 10 Milliarden?

Gedrosselt wurde das Ankaufprogramm für Staatsanleihen und Immobilienpapiere. Das bedeutet, der Staat kann weniger Geld in die Wirtschaft pumpen. Zwar wird diese Entscheidung als positives Signal für die bisherige Konjunkturentwicklung gewertet, aber wird das Geld nicht fehlen? Kann die Entwicklung aus eigener Kraft fortgesetzt werden? Die Analysten am Forex sind jetzt gefragt. Als erster Indikator für eine Antwort dürfte die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen sein.

 

Was hat das mit dem Wert des Euro zu tun?

Erst einmal gar nichts. Der Wert des Euro wird von der Wirtschaftskraft im Euroraum bestimmt. Im Euroraum ist man auf einem gutem Weg. Die Industrieproduktion wächst, das Konsumklima hat sich verbessert und auch gibt es weniger Arbeitslose. Das der Euro dennoch nach der Fed Entscheidung nachgegeben hat könnte als psychologisch begründet gesehen werden. Auf die wirtschaftliche Entwicklung in Europa hat die Fed Entscheidung keinen direkten Einfluss. Sollte die Entscheidung für das Tapering zu früh gekommen sein, dann wird sie den Euro in Zukunft eher aufwerten.

 

Der Nullzins bleibt der Welt erhalten

Die Fed betonte weiterhin, dass der Leitzins in der weltgrößten Volkswirtschaft selbst dann niedrig bleiben würde, wenn die Arbeitslosenquote unter den angepeilten Wert von 6,5 Prozent fallen sollte. Damit will man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Angst bei den Investoren am Markt abbauen. Jedoch sollte diese Entscheidung einen sorgenvollen Blick in Richtung Inflation lenken. Es könnte die Gefahr einer Deflation am Horizont sichtbar werden. Das wäre für die US amerikanische Wirtschaft Gift.

 

Ausblick nach 2014

An den Finanzmärkten blieb der befürchtete Schock nach den Fed Entscheidungen zum größten Teil aus. Am stärksten war zwar die Reaktion am Devisenmarkt und nach einer kurzfristigen Berg- und Talfahrt geriet der Euro zwar unter merklich Druck und er sank unter die Marke von 1,37 US-Dollar und fiel auf ein Tagestief von 1,3675 Dollar. Die Frage ist aber wirklich zu stellen, ob das so bleibt. Da sich mit der Fed Entscheidung erst einmal kein Indikator aus der Wirtschaft geändert hat und es keine direkten Wirkungsmechanismen auf die europäische Wirtschaft gibt, kann angenommen werden, dass der Euro wieder Fahrt aufnehmen wird. Im Trend für 2014 könnte man auf ein bullishes Verhalten für das Währungspaar EURUSD setzen.

Die Devisenhändler haben zwar jetzt Klarheit, was die Entscheidung der Fed angeht aber keine Gewissheit, was diese bringen wird. Jetzt ist eine fachgerechte Analyse angesagt um richtige Entscheidungen für den Handel zu treffen. Besonders die Werte Inflation, Verbrauchervertrauen und Arbeitslosenzahlen sollten unter besonderer Beobachtung stehen.