Weltfinanzen in Unruhe

In der vergangenen Woche haben einige Währungen zum freien Fall angesetzt oder diesen fortgesetzt. Diese Entwicklung bietet dem Trader zwar Chancen, hat aber auch für die Weltwirtschaft einige Risiken in Petto und damit auch wieder für den Trader. Was sind die Ursachen für diese Entwicklung?

 

Südamerika

In Argentinien scheint der Regierung die Möglichkeit für Stützungskäufe nicht mehr gegeben zu sein. Die Dollarbindung wurde aufgehoben und Dollarkäufe sollen erlaubt werden. Der Peso verlor seit dem Jahresbeginn an die 17 Prozent an Wert. Das ist ein Rekordergebnis. Aber auch Mexiko und Brasilien sind in diesem Sog mit hineingeraten. Als eine Ursache wird das begonnene Tapering in den USA gesehen. Devisenhändler sind vorsichtig geworden. Ein Handel in besser kalkulierbaren Währungen oder auch in Edelmetallen wird vorgezogen.

Währungen

Asien und Osteuropa

Allen voran macht die türkische Lira Negativschlagzeilen. In der Türkei sieht man besonders politische Ursachen im Abwärtstrend der Währung. Danach kommen der russische Rubel und die indische Währung in die Wertung für Negativschlagzeilen. Auch hier gibt es Grund zur Sorge, wo diese Entwicklung hinführt. Die Frage darf gestellt werden, ob die fallenden Wachstumszahlen in der Wirtschaft und der Nachfrage in diesen Ländern auch Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft haben könnten. Und diese sensibel reagierenden Währungen nur Symptome einer erkrankenden Weltwirtschaft sind.

 

Verschuldung wohin man blickt

Die Staatsverschuldung ist ein weltumfassendes Problem. Die reichen Industrieländer sind vor allem reich an Staatsschulden. Es sind Zahlen aufgelaufen, für die es scheinbar keinen Weg einer Reduzierung gibt. Da dadurch riesige Summen für den Kapitaldienst aufgebracht werden müssen, nimmt es den Staaten die Möglichkeit zu investieren. Die Auswirkungen dafür, wenn man Staatsschulden nicht mehr in den Griff bekommt, kann jeder in Ländern wie Griechenland oder Spanien verfolgen.

 

Eine neue Leitwährung?

Wie lange wird der US Dollar noch Leitwährung sein. Ein Land wie China ist auf dem besten Weg zu einer starken Industriemacht. Die chinesische Währung erfährt eine immer größere Aufwertung. Auch wenn das Wachstum in China etwas nachgelassen hat, dürfte das wohl eher daran liegen, was bereits alles erreicht wurde. Wann hat China mit seinem riesigen Potential die USA erreicht oder gar überholt? Welche Auswirkungen wird das für den Devisenmarkt haben? Wird diese Entscheidung auch nicht über Nacht fallen, sollte der Devisenhändler doch den Weg dahin genau im Auge behalten.

Für den Devisenhandel wird es eine spannende Zeit. Um Gewinne zu realisieren treten Währungspaare in den Vordergrund, die lange nicht im Fokus der Trader standen. Besonders die Anzahl der Trades mit Rubel und türkischer Lira haben zugenommen. Hier lohnt es sich die Nachrichtenlage genauestens zu verfolgen. Die Bewegung bei diesen Währungen wird noch auf mittelfristige Sicht anhalten und spannend bleiben.